Kurtag 01

Menschen nach ihren persönlichen Orten der Entspannung, der Kur, der Seelenruhe zu fragen, hat sich heute als gar nicht einfach herausgestellt. Reflexartig denken die Befragten an touristisch attraktive Orte im Tal, die zwei Neulinge hier auf jeden Fall kennenlernen sollten: Bad Rothenbrunnen, den Kneippweg oder das Faschina Joch. Nicht, dass wir daran kein Interesse hätten, aber noch beharren wir auf unserer Vorstellung der »alltäglichen Kur«: jene Momente der Auszeit, der kleinen Brache, in denen wir unsere Akkus aufladen oder das Hirn leer machen.

Gesucht sind also Sonnenbänke, Badewannen, Waldlichtungen – oder eben doch das Faschina Joch, wenn uns ein Motorradfahrer erzählt, dass er dort manches Mal nach längerer kurvenreicher Fahrt anhält und ein paar Meter von der Straße Richtung Ausblick geht, um seine Sinne zu beruhigen.

Oder zum Beispiel Laura. Sie arbeitet für den Walser Herbst. Vierzehn-Stunden-Tage sind da keine Seltenheit und es ist nicht einfach, danach die aufgekratzte Festivalstimmung abzustreifen. Zwei heilsame Strategien hat sie parat, um sich zu entspannen. Von der Wirksamkeit der ersten konnten Herr & Frau Meise sich vor Ort überzeugen: Auf dem warmen Ofen im Feldhotel liegend Platz zu nehmen, versetzt einen binnen Minuten in einen Zustand gelassener Milde. Lauras zweite Strategie harrt noch der Überprüfung: der Meisterwurz-Brand soll bei so ziemlich jeder festivalinduzierten Beschwerde Linderung verschaffen…

Eine überraschende Entdeckung waren die vorgefundenen Steintürme im Geröll des Marulbachs. Herr & Frau Meise machten sich gleich daran herauszufinden, was es damit auf sich hat: Ein schwerer, gut liegender Stein bildet die Basis, über der dann mit nach oben hin kleiner werdenden Steinen ein Türmchen errichtet wird.

Frau Meise: Also, am Anfang hab ich noch diesen Wettbewerbsgedanken gehabt und hab mir gedacht: »Oh, ein schöner Stein!«, »Ah, ich bin schneller!«. Aber dann lässt man sich immer mehr auf die Situation ein und auch darauf, was die Steine einem bieten.
Herr Meise: Ja, und dadurch dass man immer dafür sorgen muss, dass der Turm im Gleichgewicht bleibt, ergibt sich fast automatisch eine schöne Konzentration, fand ich. Man kann sich nicht nicht konzentrieren.

Wir bleiben dran und dürfen noch auf unsere stets wachsende Karte verweisen:
Herr & Frau Meise machen eine Karte

 

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