Dem kühlen Wetter viel wärmende Erholung entgegensetzen: Heute war es für Herrn & Frau Meise einigermaßen schwer, sich aus den Federn zu schwingen. Es muss ja hier einmal gesagt werden, dass dieses Kurprojekt den Meisen einiges abverlangt: Tagsüber sind sie unterwegs, um erholsame Orte auf- und entspannenden Praktiken nachzuspüren; ist dann die Sonne aber erst untergegangen, wird intensiv an der Dokumentation dieser Erlebnisse gearbeitet.
Schlaf wurde deshalb in der ersten Kurhalbzeit zum Luxus. Das unbeständig-feuchte Wetter, das derzeit im Walsertal herrscht, tat auch noch seinen Teil dazu, dass Herr & Frau Meise heute die Müdigkeit selbst zum Thema ihrer Forschungsarbeit machten, was ihren treuen Leserinnen und Lesern einen intimen Blick in ihr Schlafgemach verschafft. Ja, hier erholen sich die Meisen von der Kur! Man beachte, dass es sich um zwei aneinander geschobene Vorarlberger Einzelbetten mit hölzernen Seitenblenden handelt, die schon den Blickkontakt zwischen Herrn & Frau Meise beinahe verunmöglichen…
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Frau Meise blieb auch über Mittag müde, weshalb Herr Meise eine Runde Wassertreten vorschlug. Zusammen mit der anschließenden Grasbüschelmassage brachte das Frau Meise wieder auf Touren, während jetzt Herr Meise durch das wohlige Prickeln in Füßen und Waden ganz schläfrig wurde. An eine Almwanderung war also nicht mehr zu denken, deshalb entschieden sich die Meisen für einen Kinobesuch bei den Walser Filmtagen in St. Gerold.
Der Film »Geburt« von Silvia Haselbeck und Erich Langjahr war ein (herz)erwärmender Abendausklang: Dem Filmemacherpaar gelang rund um die Geburt ihres eigenen Sohnes eine berührende filmische Dokumentation des Aufdieweltkommens zweier Kinder – ganz unaufgeregt, in langen Einstellungen von den Geburtsvorbereitungen bis zum ersten Stillen. Thematisch passend, kamen Herr und Frau Meise neben einer der (nur mehr) drei freischaffenden Vorarlberger Hebammen zu sitzen.
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Zur abendlichen Arbeit an den Bildern und Texten schlürfen Herr & Frau Meise wechselweise warmen Tee oder wärmenden Rotwein und ihre Geschmackspapillen erinnern sich an den gelungenen Brotauflauf mit Äpfeln, den sie zum Abschluss des Brotbacktages im Feldhotel ergattert hatten. Der umgangssprachliche Name dieser Süßspeise – Scheiterhaufen – suggeriert zwar auch Wärme; die Assoziationen, die damit verbunden sind, finden Herr & Frau Meise allerdings definitiv nicht erholsam.